Installation für Art Südtirol 2015, Untitled (Come In), site specific
Das Medium der Fotografie beinhaltet grundlegend die Frage nach der Realität von Darstellungen, womit ganz eng auch die Frage nach der Überprüfbarkeit von räumlichen und zeitlichen Situationen und Abläufen verknüpft ist. Giancarlo Lamonaca will anhand einer experimentierenden Zugangsweise zur Fotografie der Frage nach dem Wahrheitsgehalt unserer Wahrnehmung auf die Spur kommen, und gleichzeitig die Vorstellung von einer linear verlaufenden Zeit in Frage stellen. Dabei vertieft er sich in philosophische Auseinandersetzungen, die seit der Antike über die Relativitätstheorie bis heute das Raum-Zeit-Kontinuum kritisch hinterfragen: Gibt es einen Raum „an sich“, unabhängig von Wahrnehmung und Vorstellung, oder ist er lediglich eine Anschauungsform des wahrnehmenden Subjekts? Ist der mathematisch berechenbare Raum mit dem Raum unserer Erfahrungen identisch? Und wenn wir die Zeit nicht als fortlaufendes Geschehen, sondern als ewiges Jetzt verstehen? Die daraus entstehende Vielfältigkeit sowie die Annahme, dass jenseits festgelegter Barometer keine allgemein vergleichbare Wahrnehmungsebene existiert, wird in seinen Bildern deutlich.
(Aus “nulla accade veramente”, Text von Sabine Gamper)